»Vertrauenswürdiger Austausch geistigen Eigentums in der Industrie«
Die meisten deutschen Firmen leben vor allem von ihrem Know-how, wobei die Attraktivität ihres Wissens für die Konkurrenz unterschätzt wird. Jedes fünfte deutsche Unternehmen musste bereits Delikte von Wirtschaftsspionage oder konkrete Verdachtsfälle verzeichnen. Mittelständische Unternehmen sind dabei besonders betroffen, da sie digitalen Angriffen meist schutzlos ausgeliefert sind. Durch diese Form der Wirtschaftsspionage entsteht der deutschen Wirtschaft jährlich ein Schaden von mehr als 50 Milliarden €.
Ziele und Vorgehen
Ziel des Projekts ist es, dem digitalen Diebstahl von geistigem Eigentum durch Industrie- und Wirtschaftsspionage entgegenzuwirken. Dazu sollen organisatorische, technische und rechtliche Maßnahmen erarbeitet werden. Auf der organisatorischen Ebene wird untersucht, wie unternehmensübergreifende Systeme in Netzwerken sicherer gestaltet werden können. Darauf aufbauend wird auf technischer Ebene ein Demonstrator für eine Informationsflusskontrolle in diesen Netzwerken konzipiert. Dabei fließen insbesondere die Techniken des »Trusted Computing« des digitalen Rechte-Managements in die Realisierung ein.
Rechtliche Aspekte des ERM
Der Einsatz von ERM (Enterprise Rights Management) ist in hohem Maße rechtlich determiniert. Die Rechtsfragen betreffen ganz unterschiedliche Rechtsbereiche wie Datenschutzrecht, zivilrechtliches Deliktsrecht, Geheimhaltungspflichten und sektorspezifische Anforderungen. Eine zentrale Herausforderung liegt in der Konkretisierung der rechtlichen Pflichten in Bezug auf die Abwehr des Zugriffs Unbefugter auf geschützte Daten. Diese Fragen sind bisher weitgehend ungeklärt, ebenso die Risikoverteilung bei Eingriffen.
Im Projekt VERTRAG werden die Rechtsfragen des ERM untersucht. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den rechtlichen Regelungen zur Risikoverteilung, Haftung und den Schutzpflichten der Beteiligten.
Hier können Sie den Projektsteckbrief als PDF herunterladen.
Ausführende Stelle |
Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Rechtsinformatik, deutsches und internationales Wirtschaftsrecht sowie Rechtstheorie – Prof. Dr. Georg Borges |
Ansprechpartner |
Wiss. Mit. Sonja Oleownik (Mail) |
Projektpartner |
ENX Association |
Projektlaufzeit |
Februar 2015 – Juli 2018 |