Anlässlich ihres zweijährigen Bestehens lud die juris-Stiftungsprofessur für Rechtsinformatik zum Symposium »Informatik im Recht?« ein.
Am 19. Juli 2016 zog Prof. Dr. Christoph Sorge gemeinsam mit den Mitarbeitern der juris-Stiftungsprofessur für Rechtsinformatik ein positives Fazit der Arbeit seit Bestehen der Professur. In einzelnen Beiträgen stellte der Lehrstuhl von Prof. Dr. Christoph Sorge den Anwesenden aktuelle Projekte vor und und gab einen Ausblick auf kommende Tätigkeiten und Projekte.
Eröffnet wurde das Symposium von Prof. Dr. Christoph Sorge, der das hochkarätig aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Justiz besetze Auditorium begrüßte. Grußworte sprachen neben Dr. Anke Morsch (Staatssekretärin im saarländischen Ministerium für Justiz) auch Samuel van Oostrom (juris GmbH), Prof. Dr. Georg Borges (Geschäftsführender Direktor des Instituts für Rechtsinformatik), Prof. Dr. Michael Backes (Direktor des CISPA), sowie Prof. Dr. Markus Würdigner für die Juristische Fakultät der Universität des Saarlandes.
Dr. Anke Morsch hob die Bedeutung des Instituts für Rechtsinformatik und des CISPA hervor, indem Sie die Institute als »Leuchttürme« für die Forschung und Beispiel für interdisziplinäre Zusammenarbeit nannte. Prof. Dr. Georg Borges schloss sich dem an und dankte vor allem dem CIPSA für gute Zusammenarbeit sowie dem Stiftungsgeber juris. Samuel van Oostrom betonte die Bedeuting interdisziplinärer Forschung, vor allem auf dem Gebiet der Rechtsinformatik und fügte an, dass die juris GmbH von den Ergebnissen dieser Forschung direkt und indirekt profitieren könne. In diesem Sinne sei ein starker Standort Saarbrücken wichtig.
In seinem Festvortrag plädierte Prof. Dr. Maximilian Herberger, Mitdirektor des Instituts für Rechtsinformatik und einer der geistigen Väter des EDV-Gerichtstages für die Vermittlung von mehr technischem Sachverstand in der juristischen Ausbildung. Gerade mit Blick auf die anstehende Einführung von eJustice sei eine Vermittlung von Grundlagen- und Schlüsselkompetenzen wichtiger denn je. Nur wer die Techniken verstehe, könne sie sicher anwenden.
Mitarbeiter und Kooperationspartner stellten aktuelle Projekte des Lehrstuhls vor. Darunter die Themenbereiche Hacking, Hausautomation (Smart-Home), elektronische Personalakte, Vorlesungsinteraktionssysteme und automatisierte Bibliotheksunterstützung. Das interdisziplinär Seminars »Die elektronische Akte und der elektronische Rechtsverkehr«, das von Prof. Dr. Sorge gemeinsam mit Dr. Jochen Krüger (Vizepräsident des Amtsgerichts Saarbrücken a.D) veranstaltet wird, war ebenso Thema. Die digitale Aufrüstung von Verwaltung und Justiz und der praxistaugliche Übergang von der Papierakte zur elektronischen Akte gehören zu den zentralen Aufgaben in der nahen Zukunft und zu den Forschungsfeldern der juris-Stiftungsprofessur.
Beim anschließenden Sektempfange bestand Gelegenheitzum informellen Austausch mit den fachkundigen Besuchern.